http://www.youtube.com/watch?v=O_h5esiUtZM
Faszination Multimedia Production!
http://www.youtube.com/watch?v=O_h5esiUtZM
Faszination Multimedia Production!
Vortrag
Ich fand es schwer, all meine „Funde“, die Gruppenarbeit (die ich auf keinen Fall weglassen wollte) und die Diskussion in eine Lektion zu integrieren.
Mir war es wichtig, der Klasse einen breiten Überblick geben zu können. Ich entschloss mich daher, alle meines Erachtens wichtigen Aspekte miteinzubeziehen. Ich ging davon aus, dass alle den Appetizer (gekürzter Artikel) gelesen hatten, somit mit dem Thema vertraut waren. Dies war der Grund, warum ich mich auf eine kurze Einleitung beschränkte.
Um die Aktualität der Personensuche zu verdeutlichen, stellte ich die BDU-Studie vor (siehe auch Blogeintrag vom 5. April), gefolgt von einigen Personensuchmaschinen.
US-Amerikanische Personensuchmaschinen
Deutsche Personensuchmaschinen
Auf die Gefahrenbereiche (z.B. Blogs, Foren, virtuelle soziale Netzwerke, etc.) ging ich bewusst nicht intensiv ein, da diese auch Gegenstand anderer Vorträge waren, bzw. sind. Es folgten die Auswirkungen sowie die Chancen und Gefahren. Es war mir wichtig, dass der Klasse bewusst ist, dass der googelnde Personalchef nicht nur negative Auswirkungen haben muss. Dies soll sie ermuntern, ihr Online-Image aktiv mitzugestalten, ganz nach dem Motto: „Think before you post“ oder „Think and post“. Um dies zu unterstützen habe ich einige Lösungsansätze, wie das Erstellen von Berufsprofilen (z.B. naymz.com) oder Firmen wie ReputationDefender vorgestellt.
Leider war ich mit meinen Recherchen zum Thema „Rechtliche Aspekte“ noch nicht zu einem Abschluss gekommen. Ich habe mich allerdings trotzdem dazu entschlossen, der Klasse meine ersten Erkenntnisse mitzuteilen.
Im nächsten Teil zeigte ich den Newsbericht von CBS über JuicyCampus mit anschliessendem Interview mit ReputationDefender-Gründer Michael Fertik. Dies erneut, um die Aktualität zu verdeutlichen, ein Worst-Case – Szenario aufzuzeigen und um den kommerziellen Bereich (= ReputationDefender verdienen an solchen Vorkommnissen) ins Spiel zu bringen.
Bei der Gruppenarbeit war dann die Klasse gefragt. Sie sollten einen Ratgeber erstellen mit folgenden Leitfragen:
Ratgeber „Mein Online-Image“
Mögliche Aspekte:
Damit wollte ich einerseits die Möglichkeit haben, daraus tatsächlich einen Ratgeber zu erstellen, andererseits konnte ich so auch das Gelernte überprüfen. Ich werde die Resultate zusammentragen, ergänzen und dann der Klasse zustellen.
Fazit
Ich habe mich in diesen Wochen sehr intensiv mit dem Thema „Karrierefalle Internet oder der googelnde Personalchef“ auseinandergesetzt. Es schien, als würde plötzlich überall darüber berichtet. Ich habe einige Personen aus meinem Umfeld gebeten, die Augen und Ohren offen zu halten und mich zu informieren, sollten sie etwas zu meinem Thema entdecken. Ich erhielt viele Hinweise: aus Fernseh- und Radiosendungen, Zeitungsartikel und Online-Artikel.
Hatte ich zu Beginn die Befürchtung, ich würde zu wenig Material finden, so war gegen Ende das Gegenteil der Fall. Ich hatte eine Unmenge an Artikeln zu Verfügung. Weiterhin hatte ich aber die Schwierigkeit, gezielt zu einem Bereich Informationen zu finden. Vor allem das Herausfinden von relevanten Suchwörtern stellte eine grosse Herausforderung dar.
Ich habe in viele verschiedene Aspekte hinein gesehen. Zum Beispiel der Zusammenhang mit dem Thema der Netzkultur meiner „Tandempartnerin“ Martina Blessing wurde mir immer klarer: Die Internetkultur, die auf uns einwirkt und auf die wir einwirken.
Gerade im Fall des googelnden Personalchefs haben wir es mit einem Boomerang zu tun: Was ich über mich ins Internet stelle, kann mir zum Verhängnis werden. Oder wie es Christian Arns (2005) ausdrückt: „Fallstrick Online. Über die eigenen Worte gestolpert.“
Ich denke, diese Arbeit hat mich davor bewahrt, eines Tages selber zu den Stolperern zu gehören…
In diesem Post möchte ich mich mit der rechtlichen Komponente des googelnden Personalchefs auseinandersetzen. Meine These ist, dass dies rechtlich gesehen (noch?) ein schwammiger Bereich ist.
Um meine These zu überprüfen, habe ich Herrn Gregor Ruh vom Büro für Arbeitsrecht in Thun folgende Frage gestellt:
„Darf ein Personalchef – rechtlich gesehen – im Internet gefundene Informationen über einen Bewerber gegen diesen verwenden, d.h. ihn vom Auswahlverfahren ausschliessen?“
Antwort:
„Das Datenschutzgesetz verlangt, dass die für die Eignungsabklärung eines/r Kandidaten/in benötigten Informationen rechtmässig beschafft werden müssen. Zudem ist sicherzustellen, dass die Daten richtig sind (Art. 4 und 5 DSG). Das Internet ist heute natürlich eine wesentliche Quelle zur Beschaffung von Informationen aller Art. Diese Datenbeschaffung ist sicherlich rechtmässig und stellt keinen Verstoss gegen das DSG dar. Ob die im Internet gefundenen Infos jedoch richtig sind, ist eine andere Frage. Das DSG verlangt, dass sich der Datenbearbeiter über die Richtigkeit der Daten vergewissert. Einen Kandidaten vom Auswahlverfahren auszuschliessen rein gestützt auf die im Internet gefundenen Infos und ohne Überprüfung der Richtigkeit der Daten, scheint mir rechtlich problematisch und kann durchaus als Verstoss gegen Art. 5 DSG beurteilt werden. Der Personalchef hätte die Pflicht, die Richtigkeit der Information abzuklären, indem er beispielsweise der betroffenen Person das rechtliche Gehör gewährt. Stellt sich die Information als richtig heraus und ist diese Tatsache für die Stelleneignung relevant, dann kann der Kandidat aus dem Auswahlverfahren genommen werden. Ist die im Internet gefundene Information jedoch nicht korrekt, dann dürfte diese Info nicht zu negativen Folgen bei der Personalauswahl führen.“ (Mail vom 09.04.2008 )
Dies die Theorie. Wie sieht es aber in der Praxis aus?
Wieso sollte ein Personalchef zugeben, dass er seinen Bewerber aufgrund von Internetinfos aus dem Auswahlverfahren ausschliesst? Er kann ja auch irgendeinen Grund nennen.
Werde ich als Bewerber konkret am Bewerbungsgespräch mit Details, die über mich gefunden worden sind, konfrontiert und ganz offen deswegen ausgeschlossen, dann habe ich die Möglichkeit, rechtlich dagegen vorzugehen.
Allerdings ist es so, dass der oben beschriebene Fall nur dann zutrifft, wenn falsche Informationen über den Bewerber gefunden und gegen ihn verwendet wurden. Was ist aber mit wahren Funden? Fotos einer Saufparty können ja durchaus der Wahrheit entsprechen. Darüber konnte mir Herr Ruh nichts sagen.
Ich denke aber, dass ein Personalchef mit der Erklärung „Ich denke, dass Sie nicht in unser Unternehmen passen“ nicht anfechtbar ist. Ausser es liegt klar ein diskriminierender Grund (z.B. Rassismus) vor.
Eine weitere Frage, die ich mir gestellt habe, war: Muss ein Betreiber mich betreffende Inhalte seiner Website löschen, wenn ich darum bitte? Es ist so, dass der Betreiber diskriminierende oder persönlichkeitsverletzende Äusserungen aufgrund des Persönlichkeitrechts entfernen muss. Wie ist es aber mit Inhalten, die die vorher beschriebenen Kriterien nicht erfüllen? Ich habe dazu leider kein Beispiel der schweizerischen Gerichtspraxis gefunden, nur eines aus Deutschland, das ich dafür hier anführen möchte. „Im Revisionsverfahren jedoch wies das Oberlandesgericht im April 2006 die Klage in Teilen ab – weil es sich um ein „Meinungsforum“ handele, bei dem der Betreiber hinter den Autoren der Beiträge zurücktrete. Von der Betreiberin könne der Kläger hingegen höchstens eine Distanzierung verlangen, nicht aber, dass sie die Inhalte aus dem Forum löscht.“ (WDR: Beleidigungen im Internetforum, 27.03.2007 [15.04.2008])
Der rechtliche Aspekt der Problematik „Karrierefalle Internet“ finde ich einen sehr wichtigen und interessanten Teil. Um zu mehr Fakten in der schweizerischen Rechtsprechung zu gelangen, müsste ich aber einen Aufwand betreiben, der den zeitlichen Rahmen sprengen würde und eigentlich schon wieder ein Thema für sich wäre.
Zum Thema “Karrierefalle Internet oder der googelnde Personalchef” sind im WWW unzählige Beiträge zu finden. Leider sind diese meist nicht wissenschaftlich. Ich möchte mich daher in diesem Post mit wissenschaftlichen Beiträgen auseinandersetzen.
Dazu verwende ich folgende Literatur:
– Kai Lehmann, Michael Schetsche (Hg.) (2005): Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens. Bielefeld: transcript,
Daraus im Besonderen die beiden Artikel:
Arns Christian: Fallstricke Online. Über die eigenen Worte gestolpert.
Schetsche Michael: Die ergoogelte Wirklichkeit. Verschwörungstheorien und das Internet.
– Mai Jochen (2006): Googlability. In: Wirtschaftswoche Nr. 47.
– Mai Jochen (2007): Schein wird Sein. In: Wirtschaftwoche
Das Buch „Die Google-Gesellschaft“ möchte ich an dieser Stelle ganz Allgemein zur Lektüre empfehlen. Die knapp 50 Beiträge von unterschiedlichen Autoren der verschiedensten Berufsfelder informieren über Tatsachen, Ereignisse und Auswirkungen der Google-Gesellschaft.
Die beiden Wirtschaftswoche-Artikel stützen sich auf eine Studie, bzw. Nachfolgestudie des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater BDU.
Schetsche (2005) bringt einen Aspekt auf, der für persönliche Daten im Internet sehr zentral ist: „(…) dass die im Internet verbreiteten Bilder oder Textdokumente auf ihre ‚Echtheit’ ebenso wenig überprüft werden können wie die Authentizität ihrer Absender. (…) Die Unüberprüfbarkeit von Informationen ist im Netz zum Prinzip erhoben; sie wird – wenn wir Medienphilosophen wie Baudrillard oder Flusser glauben – letztlich in der Gesellschaft insgesamt zur Aufhebung der informationellen Leitdifferenz ‚wahr und falsch’ führen.“
Schetsche erwähnt diese Gegebenheit im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien im Internet. Meiner Meinung nach lässt sich das aber genau so gut allgemein auf Informationen im Internet anwenden – so auch wenn sie eine „normale“ Person betreffen. Vielleicht findet ein Personalverantwortlicher Informationen über mich, die jemand anderes verbreitet hat, und die nicht stimmen. Wie soll er nun überprüfen, ob diese der Wahrheit entsprechen oder nicht? Laut der BDU-Studie haben schon 57% der Entscheidungsträger im personellen Bereich „aufgrund der Internetrecherchen Kandidaten im weiteren Auswahlprozess nicht mehr berücksichtigt“.
Die Unüberprüfbarkeit ist also ein ganz zentraler Aspekt im Problembereich „googelnder Personalchef“.
Mit der Problematik direkt befasst sich Arns (2005) wenn er schreibt: „Insofern ist es keineswegs für jeden ein besonderes Glück, dass die eigene Vorgeschichte im Internet nachzulesen ist.“
Dies ist allerdings auch – neben Aussagen von von ihm befragten Personalchefs – das einzige Statement zu diesem Thema.
Bei meiner Arbeit sehr geholfen haben mir die Studie und die Nachfolgestudie des BDU, die mir von diesem freundlicherweise in Auszügen zur Verfügung gestellt wurden. Die Studie wurde im Auftrag und exklusiv für die Wirtschaftswoche durchgeführt, wobei 300 Entscheidungsträger aus dem Personalberatungsbereich befragt wurden.
So werden die Ergebnisse denn auch in der Wirtschaftwoche in Form eines Artikels verarbeitet.
Auch Mai (2007) spielt auf die Unüberprüfbarkeit an: „Derlei digitale Transparenz ist wie eine Lawine – einmal ins Rutschen geraten, lässt sie sich nicht mehr aufhalten. Je mehr im Web über jemanden zu lesen ist, desto mehr entsteht ein glaubhaftes Bild dieser Person, das mit der Realität wenig gemein haben muss.“ (ebd.: unpag.) Bereits 14% der Befragten ziehen daraus aber bereits die Konsequenzen und gestalten ihre Online-Reputation aktiv mit, sogar über 60% sind überzeugt, dass die Wichtigkeit des Online-Images zunehmen wird.
Das impliziert auch die Tatsache, dass es besser ist, wenn ein Image vorhanden ist. So zitiert Mai (ebd.) den US-Journalist John Battelle: „In nicht allzu ferner Zukunft werden Personen, die nicht im Index stehen, von einer Aura des Geheimnisvollen umgeben sein.“
In diese Aussage hinein interpretiere ich: Sei nicht inexistent in der digitalen Welt. Oder provokant formuliert: Wer würde schon jemanden einstellen wollen, der ein unbeschriebenes Blatt ist? Da hat wohl jemand zu viel seiner negativen Einträge weggelöscht…
„Er zahlt monatlich 50’000 Dollar, damit wir uns um seine Online-Reputation kümmern.“
(Michael Fertik, CEO von ReputationDefender. In: SonntagsZeitung, 24.02.2008 )
Wo ein Problem entsteht, entsteht sofort ein kommerzielles Angebot, das Lösungen verkauft.
Wie aber kann mit der Tatsache, dass ein Bewerber wegen seinen Daten im WWW seinen Job riskiert, Geld gemacht werden? Das beste Beispiel dafür ist ReputationDefender.
(Bild lässt sich durch Anklicken vergrössern)
Diese im Jahr 2006 gegründete Firma macht es sich zur Aufgabe, über ihre Kunden alle Daten herauszufinden, die im Internet existieren. Sie legen diese Daten dann den Klienten vor. Diese können entscheiden, welche Daten gelöscht werden sollen.
Die zwei Hautpangebote von ReputationDefender sind MyReputation und MyChild, wo insbesondere auf Daten von Kindern eingegangen wird.
Laut ReputationDefender-CEO Michael Fertik wird neben dem simplen googeln von Personen auch das DeepWeb durchforstet, z.B. MySpace, Facebook, etc.
Die Kosten für das kontinuierliche Auflisten der eigenen Daten im Internet belaufen sich auf ca. 10 $ pro Monat. Sollen die Einträge entfernt werden, kostet dies weitere ca. 30 $ pro Eintrag.
„Unser Einsatz dient Ihrem Seelenfrieden. Unser Ziel ist, Ihnen den Rücken freizuhalten.“ (http://www.reputationdefender.com/company [26.03.08])
Das Konzept scheint aufzugehen. Vor knapp zwei Jahren gegründet, bearbeitet ReputationDefender derzeit die Internetdaten von 4000 Klienten in 30 Länder. Und das, obwohl ReputationDefender keine akitve PR betreibt. Die Unternehmung verlässt sich auf die Mund-zu-Mund Propaganda. Die Anzahl der Interviews, die Michael Fertik in den USA geben muss, zeigt, wie aktuell das Thema ist und erzielt nebenbei einen starken PR-Effekt.
(http://www.reputationdefender.com/pressRoom [26.03.08])
Ich werde noch einmal kurz auf mein letztes Blogthema eingehen und dabei versuchen, die Fragen, die im Kommentar dazu aufgetaucht sind, zu beantworten.
Mit Google Phonebooks bin ich zugegebenermassen ein wenig vom Thema abgekommen. Den Zusammenhang sehe ich in der Personensuche an sich und der Tatsache, dass nach wie vor Google die wichtigste Suchmaschine für alle Belange ist. Mit dem Beispiel Phonebooks wollte ich zeigen, dass Google uns die unterschiedlichsten Informationen, die über eine Person im WWW zu finden sind, schön kompakt als Resultat liefert. Mit Phonebooks hat nun Google die Kontrolle über einen weiteren Bereich. Und wer sagt mir, dass Google nicht bald andere Ergebnisse, die sich über mich finden lassen, miteinander und mit Phonebooks verknüpft? Erstellt Google bald ein Personalienblatt, sobald ich nach einer Person suche?
Natürlich gibt es den Personalchef nicht. Ich möchte mich daher auch vor Verallgemeinerungen distanzieren. Aber ich denke schon, dass es Personalchefs Berwerber im Internet suchen. Das muss nicht einmal in der Absicht, Diffamierendes zu finden, geschehen. Vielleicht möchte sich der Personalchef aus Interesse die Website eines Bewerbers anschauen, hat die genaue Adresse gerade nicht zur Hand und versucht es bei Google – wo er neben der gesuchten Website auch Fotos des betrunkenen Bewerbers am Oktoberfest findet.
Das stimmt natürlich. Wenn ich in meiner Bewerbung alles richtig angebe, habe ich hinsichtlich des Wahrheitsgehalts nichts zu befürchten. Vielleicht gibt es aber Dinge, die im WWW über mich zu finden sind, die ins Privatleben gehören und nicht ins Geschäftsleben – und die dort auch bleiben sollen. Es muss sich dabei nicht einmal um „peinliche“ Daten handeln. Jedem Personalchef muss klar sein, dass sich seine Mitarbeiter und dementsprechend auch seine Bewerber mal betrinken und sich dabei nicht comme il faut verhalten. Aber das Wissen darum ist eine Sache. Fotos oder andere Beweise sehen eine andere. Was ins Privatleben gehört, soll dort bleiben. Es gibt einen Grund, wieso Privat- und Geschäftsleben seit jeher getrennt sind.
Zu befürchten in dem Sinn hat einer, der die Wahrheit schreibt, nichts. Aber er hat ein Recht darauf, dass Privates auch privat bleibt.
Dazu ein Auszug aus einem Artikel, veröffentlicht auf der Seite des Westdeutschen Rundfunks WDR: „Für eine Studie der BDU und einer Wirtschaftszeitung wurden 300 Entscheidungsträger aus Personalberatungsgesellschaften befragt, ob sie beispielsweise schon einmal Informationen über einen Bewerber über Google oder andere Suchmaschinen gesucht hätten. Das Ergebnis: 28 Prozent nutzen die Internetsuche. Rund 26 Prozent gaben an, dass sie bereits Kandidaten nach dem Suchergebnis nicht weiter berücksichtig hätten.“
„More seriously, Google is a good way to find out just how much information about you is out there on the Internet. Remember, if you can find it, everyone els can, too – including potential employers. While there might not be anything you can do about it, it’s better to know what’s out there than to be blindsided at a later date.”
(Michael Miller (2008): Googlepedia. S. 77)
Ich habe im WWW verschiedentlich Tips zur Personensuche gefunden. Ein bisschen erstaunt war ich allerdings schon, dass nun auch in der Googlepedia, einem Buch über alle Möglichkeiten der Informationsbeschaffung mit Google, steht, wie man vorgehen muss, um möglichst viel über eine Person herauszufinden. Einschliesslich über sich selbst. Dieselben Suchhilfen finden sich im Googleguide.
Google hat neben seinen unzähligen Diensten nun auch noch ein Phonebook integriert. Dieser Dienst ist aber derzeit nur in den USA aktiviert. Ich bin mir aber sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das Phonebook auch auf Europa ausgeweitet wird.
Wie im Bild zu sehen ist, kann man direkt auf eine Landkarte gelangen, die einem den genauen Wohnort angibt.
(http://www.googleguide.com/phonebook.html)
Im letzten Blog habe ich speziell Personensuchmaschinen vorgestellt. Ich denke aber, dass der Personalchef, wenn er denn nach Informationen über seine Bewerber sucht, – zumindest ausserhalb der USA – nach wie vor googelt. Daher gehe ich in diesem Blog auch so sehr auf Google ein. Google spielt eben noch immer die Hauptrolle in unserem „Such-Leben“. Daher glaube ich kaum, dass ein Personalchef bei Yasni.de mein selber zusammengestelltes Profil anschaut, anstatt in Google die „unzensierten“ Informationen abzurufen.
Wie könnte man die googelnden Personalchefs umerziehen?
Ich habe den Selbsttest gewagt: In welchen Personensuchmaschinen finde ich etwas über mich?
Wie es so oft der Fall ist bei solchen Sachen, scheint auch hier der Trend aus den USA zu kommen: Ich habe relativ wenig über mich gefunden, da die Suchmaschinen stark auf US-Amerika ausgerichtet sind. Was mich aber erstaunt hat, ist, dass die Suchmaschine Pipl auch Deep Web Treffer anzeigt. So erschien die Information, dass ich bei Facebook Mitglied bin. Der Treffer ist mit einem Schloss gekennzeichnet. Klickt man auf den Link, sieht man mein Foto auf Facebook und dass ich dort einen Account habe, das Profil kann man aber nicht anschauen.
Ich hielt das „Pass auf! Sie finden sich dann in den Online-Communities“ immer für realistisch, aber doch erst in – wenn auch naher – Zukunft. Da war ich wohl genau so naiv wie die meisten anderen User solcher Communities. Wie gross ist der Schritt zwischen dem beschränkten und dem unbeschränkten Zugang? Wann werden Personensuchmaschinen fähig sein, sich selber in Facebook, mySpace, etc. anzumelden und genauste Profildetails anzuzeigen?
Die deutsche Personensuchmaschine Yasni ermöglicht es, die Treffer, die angezeigt werden, zu bewerten und in ein Profil aufzunehmen. So soll jeder die Möglichkeit haben, auf seine Treffer Einfluss zu nehmen, sie als relevant zu bezeichnen oder nicht. Auf diese Weise kann man sich so eine Art Visitenkarte oder Lebenslauf oder eben Profil zusammenstellen, das dann z.B. einen Personalchef von mir als richtige Person für den Betrieb überzeugen soll.
Womit ich wieder bei einer meiner Leitfragen des ersten Blogeintrags wäre:
Welche Chancen können sich aus dieser neuen Entwicklung ergeben?
„Google schreibt nichts über Leute – sondern findet nur, was im Netz über sie steht.“
(Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google Deutschland. In: Focus Campus 37/2007).
Bei ersten Recherchen zum Thema „Karrierefalle Internet“ bin ich neben Google-kritischen Artikel vor allem auf Erfahrungsberichte gestossen.
Dass Personalchefs ihre Bewerber googeln, konnte ich mir gut vorstellen. Ich habe automatisch angenommen, dass das nur negative Auswirkungen für den betreffenden Bewerber haben kann. Der Blogger Thomas macht zwar auf mögliche Nachteile aufmerksam, betont aber, dass er selber gute Erfahrungen gemacht hat.
Das hat mich zu folgenden Überlegungen geführt:
Der Blogeintrag von Thomas hat mich aber auch zu Fragen betreffend der „anderen Seite“ – diejenige des Personalchefs – gebracht.
Diesen Fragen möchte ich in der Präsentation am 10. April zusammen mit der Klasse auf die Spur kommen.
Zudem würde ich gerne eine Art Ratgeber erarbeiten. Dieser soll aufzeigen, wie man auf das eigene Image im WWW Einfluss nehmen kann und ob und warum man dies überhaupt tun sollte.
Die karikierende Geschichte „Ich google Ninas Neuen“ über den Drang, seine Freunde, Bekannte oder gerade neu kennen gelernte Personen zu googeln, findet sich in Andrea Maria Dusls Weblog.
Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.